Chat with GPT: Wie verändert der neue Wirtschafts-Korridor das Machtgefüge im Südkaukasus?
Der Südkaukasus steht vor einem geopolitischen Umbruch: Ein neuer Wirtschafts-Korridor durch Armenien verbindet Aserbaidschan mit der Türkei – und schwächt den jahrzehntelangen Einfluss Russlands und Irans in der Region spürbar. Doch was bedeutet dieses Projekt für die Machtverhältnisse zwischen Ost und West?
Deutsch
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In dieser Blog-Serie frage ich ChatGPT zu einer Vielzahl von Themen, von der Weltpolitik bis hin zu alltäglichen Fragen, um kurze Zusammenfassungen und Antworten zu erhalten. Die von ChatGPT bereitgestellten Antworten werden aus umfangreichen Datensätzen generiert, die möglicherweise Verzerrungen, zum Beispiel aus westlichen Perspektiven, enthalten. Obwohl das Modell auf Genauigkeit ausgerichtet ist, kann es gelegentlich unzutreffende oder irreführende Informationen liefern. Für die Richtigkeit des Inhalts übernehme ich daher keine Verantwortung. Auch wenn ich bestrebt bin, Antworten zu geben, die dem gesunden Menschenverstand entsprechen, ermutige ich dich, Fakten zu überprüfen und Informationen durch vertrauenswürdige Quellen zu verifizieren. Du kannst dich zudem gerne mit Verbesserungsvorschlägen an mich wenden.
Antwort von ChatGPT
Was ist konkret geschehen?
Am 8. August 2025 unterzeichneten Armenien und Aserbaidschan ein historisches Friedensabkommen, das neben dem dauerhaften Ende des Konflikts um Bergkarabach auch den Bau eines neuen transnationalen Wirtschaftskorridors vorsieht: des sogenannten Zangezur-Korridors, heute unter dem Namen TRIPP (Trump Route for International Peace and Prosperity) bekannt. Der Vertrag wurde nicht in Moskau, sondern in Abu Dhabi vorbereitet und schließlich unter Vermittlung der USA abgeschlossen – ein symbolträchtiger Bruch mit der bisherigen Rolle Russlands als regionaler Friedensvermittler.
Der neue Korridor soll Aserbaidschans Exklave Nachitschewan über Armeniens Region Syunik mit dem aserbaidschanischen Festland verbinden – ohne Umweg über iranisches oder russisches Territorium. Geplant ist der Bau einer modernen Infrastrukturtrasse bestehend aus Eisenbahn, Straßen, Pipelines und Glasfaserverbindungen, die unter der juristischen Souveränität Armeniens steht. Das Abkommen sieht jedoch vor, dass US-amerikanische Unternehmen exklusive Rechte zur Entwicklung und zum Betrieb dieser Infrastruktur für einen Zeitraum von 99 Jahren erhalten.
▶ Quelle: Financial Times über den Deal
▶ Hintergrund: Wikipedia zum Abkommen
Der abnehmende Einfluss Russlands
Über Jahrzehnte galt Russland als dominierende Macht im Südkaukasus – sowohl als Vermittler im Armenien-Aserbaidschan-Konflikt als auch als Hauptakteur beim regionalen Transit. Doch diese Position ist ins Wanken geraten.
Während des Zweiten Karabachkriegs 2020 verlor Armenien große Gebiete an Aserbaidschan, darunter sieben umliegende Distrikte, die es seit den 1990er-Jahren kontrolliert hatte. Russland griff nicht ein, obwohl es in der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) Armeniens Schutz garantierte. Als Aserbaidschan im September 2023 auch den verbliebenen Teil von Bergkarabach zurückeroberte, floh fast die gesamte armenische Bevölkerung. Wieder blieb Russland passiv – ein Bruch, der in Armenien das Vertrauen in Moskau tief erschütterte.
Seitdem wendet sich Armenien zusehends vom Kreml ab und sucht neue Partnerschaften. Das Friedensabkommen mit Aserbaidschan, das unter westlicher Vermittlung ohne russische Beteiligung zustande kam, ist Ausdruck dieser Neuorientierung.
▶ Hintergrund: Der Krieg um Bergkarabach ▶ Analyse: Le Monde über Russlands Schwäche
Der Wandel im armenisch-aserbaidschanischen Verhältnis
Noch vor wenigen Jahren galten Armenien und Aserbaidschan als erbitterte Feinde. Heute eint sie ein gemeinsames Interesse: wirtschaftliche Entwicklung, regionale Integration und strategische Unabhängigkeit. Der Korridor durch Syunik wird zur symbolischen Brücke zwischen beiden Staaten – und gleichzeitig zur geopolitischen Trennlinie gegenüber Russland und Iran.
Wer profitiert – und wer verliert
USA
Die USA sichern sich mit dem TRIPP-Korridor erstmals langfristigen Einfluss in einer Region, die bislang weitgehend russisch dominiert war. Mit den 99-jährigen Entwicklungsrechten für amerikanische Unternehmen kontrolliert Washington zentrale Transport-, Energie- und Dateninfrastruktur zwischen Europa und Asien. Gleichzeitig wird die amerikanische Präsenz im Kaspischen Raum gestärkt.
Türkei
Auch die Türkei gehört zu den Gewinnern. Der Korridor verbindet sie erstmals direkt über Aserbaidschan mit dem Kaspischen Meer und Zentralasien. Ankara sieht darin eine geopolitische Aufwertung seiner Rolle als Brücke zwischen Asien und Europa – und stärkt seine Partnerschaft mit den turksprachigen Staaten der Region.
▶ Bericht: Türkei begrüßt Korridor
EU und Europa
Für Europa bietet sich eine alternative Ost-West-Route außerhalb russischer und iranischer Einflusszonen. Der Korridor ist kompatibel mit dem EU-Verkehrskorridor Europa–Kaukasus–Asien und könnte die Handelsbeziehungen mit Zentralasien sowie die Energieunabhängigkeit von Russland weiter stärken.
Iran
Der Iran sieht den Korridor mit wachsendem Misstrauen. Die neue Trasse umgeht iranisches Territorium vollständig – und droht, Teherans Rolle als regionaler Transitstaat massiv zu schwächen. Zwar hatte Teheran anfangs signalisiert, das Projekt zu tolerieren, doch inzwischen äußert der Iran offen Kritik und prüft Gegenmaßnahmen.
Russland
Russland verliert sowohl ökonomisch als auch geopolitisch an Boden. Der Zangezur-Korridor unterläuft das russische Transitmonopol im Südkaukasus. Zudem fehlt Moskau derzeit die politische und wirtschaftliche Handlungsfähigkeit, um das Projekt zu stoppen oder zu konkurrieren.
▶ Kommentar: Chatham House zur Machtverschiebung
Herausforderungen bei der Umsetzung
Der Bau des Korridors ist kein einfaches Unterfangen. Die Syunik-Region liegt in einem schwer zugänglichen Gebirgsgebiet, das häufig von Erdrutschen und seismischer Aktivität betroffen ist. Umfassende Investitionen in Tunnel, Brücken, Lawinenschutz und Elektrifizierung sind erforderlich, um die geplante Infrastruktur zu realisieren. Allein der Ausbau der Bahntrasse könnte bis zu 2 Milliarden US-Dollar kosten – eine Zahl, die zwar nicht offiziell bestätigt ist, aber in Expertenschätzungen kursiert.
Auch politisch bleibt das Projekt sensibel. Das Verhältnis zwischen Armenien und Aserbaidschan ist zwar formal befriedet, doch das Misstrauen sitzt tief. Die Umsetzung erfordert nicht nur technische Expertise, sondern auch Sicherheitsgarantien und ein belastbares internationales Monitoring. Zudem ist offen, wie Russland und Iran künftig auf die Veränderungen reagieren werden – eine Blockade, etwa durch Grenzschließungen oder gezielte Destabilisierung, ist nicht auszuschließen.
▶ Hintergrund: Geopolitical Monitor zum Korridor
Geopolitische Relevanz
Auch wenn der geplante Zangezur-Korridor derzeit vor allem geopolitisch Schlagzeilen macht, stellt sich die Frage nach seiner tatsächlichen wirtschaftlichen Bedeutung für Europa und Asien. Kurzfristig bleibt diese noch begrenzt, doch mittel- bis langfristig könnte der Korridor ein strategisch wichtiges Puzzlestück in einer wachsenden Diversifizierung internationaler Handelsrouten werden.
Traditionell verlaufen die größten Warenströme zwischen Asien und Europa über den Seeweg durch den Suezkanal sowie über die russische Nordroute mit der Eisenbahn. Letztere ist durch den Krieg in der Ukraine, westliche Sanktionen und politische Unsicherheiten jedoch erheblich unter Druck geraten. Im Gegenzug wächst das Interesse an einer sogenannten mittleren Transitroute, die über Kasachstan, das Kaspische Meer, Aserbaidschan, Georgien und die Türkei nach Europa führt – der sogenannte Middle Corridor.
Der Zangezur-Korridor könnte diese mittlere Route sinnvoll ergänzen, indem er Transitzeiten verkürzt, logistische Engpässe umgeht und neue Anbindungsmöglichkeiten schafft. Voraussetzung dafür sind allerdings erhebliche Investitionen in Infrastruktur, effiziente Grenzabfertigungen und eine reibungslose Verknüpfung mit bestehenden Handelsnetzen – insbesondere in Georgien und der Türkei.
Zahlen zeigen, dass diese alternative Route zwar wächst, aber noch in den Kinderschuhen steckt: 2022 machten alle über den Middle Corridor transportierten Güter weniger als 5 Prozent des Handelsvolumens über Russland aus. Doch geopolitische Krisen, etwa in der Ukraine oder im Schwarzen Meer, erhöhen die strategische Attraktivität solcher Umgehungsrouten.
Für die EU bedeutet der Korridor eine potenzielle Stärkung ihrer wirtschaftlichen Resilienz. Für asiatische Staaten bietet er Zugang zu westlichen Märkten, ohne durch russisches oder iranisches Territorium zu müssen. Und für die USA ist er eine wirtschaftspolitische Plattform, um Infrastruktur, Standards und Unternehmen langfristig in einer sensiblen Weltregion zu verankern.
Insgesamt lässt sich sagen: Der Korridor ist wirtschaftlich heute noch ergänzend, aber sein Wert steigt mit jedem geopolitischen Bruch. Er ist nicht nur Infrastruktur, sondern Vorsorge gegen Unsicherheit – und damit eine Investition in die Handelswelt von morgen.
Fazit
Der geplante Wirtschafts-Korridor zwischen Aserbaidschan und Nachitschewan durch Armeniens Syunik-Region verändert das strategische Gleichgewicht im Südkaukasus grundlegend. Russland und Iran, lange Zeit bestimmende Akteure in der Region, werden faktisch ausmanövriert. Die Türkei und vor allem die USA gewinnen an Einfluss – mit wirtschaftlicher Präsenz, diplomatischer Reichweite und geopolitischem Hebel. Für die EU eröffnet sich eine neue Verbindung in den Osten, die nicht nur symbolisch, sondern auch infrastrukturell Unabhängigkeit von autoritären Regimen verspricht.
Wirtschaftlich ist der Korridor zwar derzeit noch ergänzend, doch seine Bedeutung nimmt mit jeder geopolitischen Krise zu. Als Teil des sogenannten Middle Corridor könnte er künftig eine tragende Rolle im Handel zwischen Asien und Europa spielen – nicht wegen seines momentanen Volumens, sondern wegen seines strategischen Potenzials. In einer Welt, in der Stabilität zur Ausnahme wird, sind neue Routen, neue Allianzen und neue Optionen wichtiger denn je.
Der Zangezur-Korridor ist damit weit mehr als ein Infrastrukturprojekt. Er ist Ausdruck einer Neuausrichtung der globalen Ordnung, in der alte Machtzentren an Einfluss verlieren – und neue Verbindungen entstehen, die den Weg in die Zukunft weisen.
English (DeepL)
Disclaimer
In this blog series, I ask ChatGPT on a variety of topics, from world politics to everyday issues, to get concise summaries and answers. The answers provided by ChatGPT are generated from large datasets, which may include biases, for example from Western perspectives. While the model strives for accuracy, it can sometimes produce incorrect or misleading information. I do not take responsibility for the validity of the content. Though I aim to ensure that the answers reflect common sense, I encourage you to cross-check facts and verify information through trusted sources. You are also welcome to reach out to me with suggestions for improvement.
ChatGPT’s answer
The South Caucasus is facing a geopolitical upheaval: a new economic corridor through Armenia connects Azerbaijan with Turkey – and noticeably weakens the decades-long influence of Russia and Iran in the region. But what does this project mean for the balance of power between East and West?
What exactly happened?
On August 8, 2025, Armenia and Azerbaijan signed a historic peace agreement that, in addition to bringing a permanent end to the conflict over Nagorno-Karabakh, also provides for the construction of a new transnational economic corridor: the so-called Zangezur Corridor, now known as TRIPP (Trump Route for International Peace and Prosperity). The agreement was not prepared in Moscow, but in Abu Dhabi and was finally concluded with the mediation of the US – a symbolic break with Russia’s previous role as regional peace broker.
The new corridor is intended to connect Azerbaijan’s exclave of Nakhchivan via Armenia’s Syunik region with the Azerbaijani mainland – without detouring through Iranian or Russian territory. The plan is to build a modern infrastructure route consisting of railways, roads, pipelines, and fiber optic connections, which will be under Armenia’s legal sovereignty. However, the agreement stipulates that US companies will receive exclusive rights to develop and operate this infrastructure for a period of 99 years.
▶ Source: Financial Times on the deal
▶ Background: Wikipedia on the agreement
Russia’s declining influence
For decades, Russia was considered the dominant power in the South Caucasus – both as a mediator in the Armenia-Azerbaijan conflict and as a key player in regional transit. But this position has been shaken.
During the Second Karabakh War in 2020, Armenia lost large areas to Azerbaijan, including seven surrounding districts that it had controlled since the 1990s. Russia did not intervene, even though it had guaranteed Armenia’s protection in the Collective Security Treaty Organization (CSTO). When Azerbaijan also recaptured the remaining part of Nagorno-Karabakh in September 2023, almost the entire Armenian population fled. Once again, Russia remained passive – a breach that deeply shook Armenia’s trust in Moscow.
Since then, Armenia has been increasingly turning away from the Kremlin and seeking new partnerships. The peace agreement with Azerbaijan, which was reached through Western mediation without Russian involvement, is an expression of this reorientation.
▶ Background: The war over Nagorno-Karabakh ▶ Analysis: Le Monde on Russia’s weakness
The transformation in Armenian-Azerbaijani relations
Just a few years ago, Armenia and Azerbaijan were considered bitter enemies. Today, they are united by a common interest: economic development, regional integration, and strategic independence. The corridor through Syunik is becoming a symbolic bridge between the two states—and at the same time a geopolitical dividing line between Russia and Iran.
Who benefits – and who loses
USA
With the TRIPP corridor, the USA is securing long-term influence for the first time in a region that has been largely dominated by Russia until now. With 99-year development rights for American companies, Washington controls key transport, energy, and data infrastructure between Europe and Asia. At the same time, the American presence in the Caspian region is strengthened.
Turkey
Turkey is also among the winners. The corridor connects it directly to the Caspian Sea and Central Asia via Azerbaijan for the first time. Ankara sees this as a geopolitical enhancement of its role as a bridge between Asia and Europe – and strengthens its partnership with the Turkic-speaking states in the region.
▶ Report: Turkey welcomes corridor
EU and Europe
For Europe, it offers an alternative east-west route outside Russian and Iranian spheres of influence. The corridor is compatible with the EU Europe-Caucasus-Asia transport corridor and could further strengthen trade relations with Central Asia and energy independence from Russia.
Iran
Iran views the corridor with growing mistrust. The new route completely bypasses Iranian territory – and threatens to massively weaken Tehran’s role as a regional transit state. Although Tehran initially signaled
Challenges in implementation
The construction of the corridor is no easy undertaking. The Syunik region is located in a mountainous area that is difficult to access and frequently affected by landslides and seismic activity. Extensive investment in tunnels, bridges, avalanche protection, and electrification is required to realize the planned infrastructure. The expansion of the railway line alone could cost up to US$2 billion—a figure that has not been officially confirmed but is circulating in expert estimates.
The project also remains politically sensitive. Although relations between Armenia and Azerbaijan have formally been pacified, mistrust runs deep. Implementation requires not only technical expertise, but also security guarantees and robust international monitoring. It also remains to be seen how Russia and Iran will react to the changes in the future – a blockade, for example through border closures or targeted destabilization, cannot be ruled out.
▶ Background: Geopolitical Monitor on the corridor
Geopolitical relevance
Even though the planned Zangezur Corridor is currently making headlines primarily for geopolitical reasons, the question arises as to its actual economic significance for Europe and Asia. In the short term, this remains limited, but in the medium to long term, the corridor could become a strategically important piece of the puzzle in the growing diversification of international trade routes.
Traditionally, the largest flows of goods between Asia and Europe have been via sea through the Suez Canal and via the Russian Northern Route by rail. However, the latter has come under considerable pressure due to the war in Ukraine, Western sanctions, and political uncertainties. In response, interest is growing in a so-called middle transit route that leads to Europe via Kazakhstan, the Caspian Sea, Azerbaijan, Georgia, and Turkey—the so-called Middle Corridor.
The Zangezur Corridor could complement this middle route by shortening transit times, bypassing logistical bottlenecks, and creating new connection options. However, this requires significant investment in infrastructure, efficient border clearance, and smooth links to existing trade networks – especially in Georgia and Turkey.
Figures show that this alternative route is growing, but still in its infancy: in 2022, all transport via the Middle Corridor
Conclusion
The planned economic corridor between Azerbaijan and Nakhchivan through Armenia’s Syunik region is fundamentally changing the strategic balance in the South Caucasus. Russia and Iran, long-time dominant players in the region, are effectively being outmaneuvered. Turkey and, above all, the US are gaining influence – with economic presence, diplomatic reach, and geopolitical leverage. For the EU, a new connection to the East is opening up, promising not only symbolic but also infrastructural independence from authoritarian regimes.
Economically, the corridor is still supplementary at present, but its importance is growing with every geopolitical crisis. As part of the so-called Middle Corridor, it could play a key role in trade between Asia and Europe in the future – not because of its current volume, but because of its strategic potential. In a world where stability is becoming the exception, new routes, new alliances, and new options are more important than ever.
The Zangezur Corridor is thus much more than an infrastructure project. It is an expression of a realignment of the global order in which old centers of power are losing influence—and new connections are emerging that point the way to the future.