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In den Osterferien war es endlich so weit: Unser erster Trip mit unserem frisch gekauften Campervan stand an. Ziel war Marina di Venezia, einer der größten und bekanntesten Campingplätze Europas, direkt an der Adriaküste nahe Venedig. Ein idealer Ort für einen entspannten Auftakt in unser Vanlife-Reiseabenteuer mit Kind.

Cavallino-Treporti

Marina di Venezia befindet sich zusammen mit vielen weiteren Campingplätzen auf der Halbinsel Cavallino-Treporti, einer Landzunge mit einem zwölf bis fünfzehn Kilometer langen Sandstrand in der venezianischen Lagune. Die Umgebung ist flach und sandig, geprägt von Dünen, Pinien und der Nähe zum Meer.

Besonders beeindruckend sind die ausgedehnten Feuchtgebiete auf der Halbinsel. Dort lassen sich zahlreiche Wasservögel beobachten, unter anderem Reiher, Kormorane und sogar Flamingos. Wir hatten eigentlich eine kleine Wanderung durch das Naturgebiet geplant, doch leider war der Weg wegen der Brutzeit gesperrt. Ein kleiner Wermutstropfen, der aber zeigt, wie konsequent der Schutz dieser sensiblen Lebensräume umgesetzt wird. Trotzdem konnten wir schon auf dem Weg dorthin viele verschiedene Vogelarten entdecken und tatsächlich auch ein paar Flamingos. Die Wanderung ist weiter unten verlinkt.

Der Campingplatz

Der Campingplatz ist nicht nur sehr groß, sondern auch sehr gepflegt. Im Prinzip ist alles vorhanden, was man für einen gelungenen Urlaub braucht, sodass man den Platz theoretisch nicht verlassen müsste – was wir natürlich trotzdem getan haben. Neben einem breiten Strand gibt es eine großzügige Poollandschaft, mehrere Spielplätze, Minigolf und eine Art Flaniermeile mit Supermarkt, Restaurants und Abendunterhaltung.

Das Abendprogramm fand während unseres Aufenthalts erfreulicherweise nur zwischen 20 und 22 Uhr statt, sodass die damit verbundene Geräuschkulisse gut auszuhalten war. Und unserem Sohn hat es gefallen. Für wenige Euro kann man sogar ein nahegelegenes Fitnessstudio nutzen. Zusätzlich werden zahlreiche weitere Aktivitäten und Ausflüge angeboten. Wir haben zum Beispiel an einer kostenlosen Dünenwanderung teilgenommen und dabei viel über die regionale Flora und Fauna gelernt.

Erwähnenswert ist auch, dass der Campingplatz durch das TV-Format Bella Italia – Camping auf Deutsch bekannt wurde. Passend dazu trifft man fast ausschließlich auf deutsche Familien. Für Kinder ist das ideal, denn Spielpartner finden sich überall.

Von Marina di Venezia aus lassen sich außerdem Tagesausflüge nach Venedig oder zu den nicht so bekannten aber dennoch sehr lohnenswerten Nachbarinseln unternehmen. An der nahegelegenen Anlegestelle in Punta Sabbioni (gut erreichbar mit dem Rad oder sogar zu Fuß) legen regelmäßig Personenfähren ab, mit denen man bequem über die Lagune fahren kann. Um langen Anstehzeiten zu entgehen, empfiehlt es sich, die Fährtickets schon am Vortag an der Anlegestelle zu ewerben.

Vorbereitung & Aufenthalt

Die beiden Wochen vor der Abfahrt standen bei mir ganz im Zeichen der Vorbereitung. Ich habe noch einige Arbeiten am Van abgeschlossen und unter anderem einen Schwerlastauszug im Heck installiert und eine Anhängerkupplung montiert. Außerdem musste das gesamte Equipment bestellt werden: Campingtisch, Stühle, Geschirr, Stromkabel, Markise, etc. Die Liste wurde am Ende ziemlich lang. Über all diese Anschaffungen und Arbeiten am Campervan werde ich in separaten Blogeinträgen berichten.

Leider hat die Stromversorgung für die Anhängerkupplung nicht mehr rechtzeitig funktioniert, sodass wir die Fahrräder zu Hause lassen mussten, der Fahrradträger war damit vorerst nutzlos. Das war zwar schade, aber im Nachhinein nicht weiter schlimm.

Insgesamt hatten wir eine sehr schöne und erholsame Zeit zu dritt. Anfangs waren die Temperaturen mit 15 bis 20 Grad und etwas Wind noch recht frisch, weshalb wir viel Zeit im Camper verbracht haben. Das hat trotz des begrenzten Raumes erstaunlich gut funktioniert.

Wir hatten einen sehr entspannten Aufenthalt. Unsere Aktivitäten reichten von ausgedehnten Strandspaziergängen mit Muschelsammeln, Wasserschildkröten beobachten in einem der Kanäle und die fast tägliche Einkehr in eine Strandbar über lange Brettspielrunden bis hin zu einem Tagesausflug nach Venedig. Auch Ostern haben wir auf dem Campingplatz gefeiert – das Verstecken und Suchen der Geschenke in anderer Umgebung war ein großer Spaß für Groß und Klein.

Fazit

Der Campingplatz hat uns echt überzeugt – wir können uns gut vorstellen, nochmal herzukommen. Auch der Aufenthalt in den Osterferien war genau nach unserem Geschmack: moderate Preise, nicht überlaufen, aber schon angenehm belebt. Die Temperaturen hätten zwar etwas höher sein dürfen, aber im April weiß man eben nie, was kommt. Und was den Camper angeht: Der Kauf war die richtige Entscheidung. Wir haben uns sehr wohl gefühlt und die gemeinsame Zeit in vollen Zügen genossen.

Gallerie

Campingplatz Marina di Venezia: Auch bekannt aus dem Trash-TV. Frühstückszeit: Für die großen genügt auch ein kleiner Stuhl. Der Osterhase hat auch auf dem Camping-Platz Geschenke versteckt. Das stürmische Wetter hat viele Muscheln und Schnecken an den Strand gespült. Auf dem Weg zu den Flamingos. Zwischenstopp bei Innsbruck auf dem Weg nach Hause.

Komoot

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