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Auf meiner ersten Klettertour im Jahr 2024 habe ich mit einigen Freunden bei traumhaftem Wetter die Mehrseillängenrouten “Inntalsynfonie” und „Südwind“ im Inntal und Ötztal in Angriff genommen. Beide Routen sind wegen ihrer spannenden Klettereien und landschaftlichen Schönheit sehr empfehlenswert.

Am Wochenende ging es zusammen mit drei Freunden auf zu den ersten Mehrseillängen Touren diesen Jahres, bei Haiming im Inntal und im Ötztal. Wir hatten fantastisches Wetter mit viel Sonne und Temperaturen über 20 Grad an beiden Tagen.

Unser erster Stopp war nach etwa 1,5 Stunden Fahrt von Penzberg aus an der südseitigen Geierwand in Haiming, welches fast direkt am Eingang zum Ötztal liegt. Dort stiegen wir in die Kletterroute “Inntalsynfonie” ein, die laut der Wandtafel am Einstieg mit einem Schwierigkeitsgrad von 7- bewertet ist, während die andere Seilschaft etwas weiter links von uns kletterte. Die Route bot 9 Seillängen, von denen wir die zweite und dritte zusammenhängten. Nach einer kurzen Pause auf einem großen Band, begannen wir den zweiten Teil der Route, dessen erste zwei Seillängen – besonders die zweite – die anspruchsvollsten waren. Insgesamt war der zweite Teil der Route schwieriger, mit der 6. Seillänge, die (wegen ausgebrochener Griffe?) härter als allgemein bewertet schien. Die Route war durchgehend sehr gut gesichert, insbesondere durch eine hohe Bohrhakendichte in den schwierigsten Passagen.

Der Abstieg war nur durch Abseilen möglich, wobei wir uns oberhalb und unterhalb des großen Bands jeweils zweimal mit einem 60m Doppelseil abseilten. Nach dem großen Band verließen wir die Abseilpiste und seilten uns über die Kletterroute ab, was sich im Gespräch mit einem anderen Kletterer letztendlich auch als die bessere Variante erwies. Nach mehreren Stunden in der prallen Sonne waren wir froh, als wir wieder unten am Wandfuß waren.

Nach kurzer Fahrt checkten wir in der Villa Ambach im Ötztal ein, wo wir in einem schönen und sauberen Zimmer mit Terrasse übernachteten und am nächsten Morgen ein gutes Frühstück genossen. Ein kurzer Spaziergang von etwa 3,5 km führte uns am Abend nach Ötz, wo wir im Restaurant Feel Free mit der anderen Seilschaft zusammenkamen und den Abend bei gutem Essen ausklingen ließen.

Am zweiten Tag widmeten wir uns der Route “Südwind” an der Nösslachwand, die weiter taleinwärts und nach West-Nord-West ausgerichtet ist. Da die rechte Seite der Wand noch nass war, entschieden wir uns alle für “Südwind”, eine Route mit insgesamt 5 Seillängen bis in den 6. Grad. Im Gegensatz zum Kalkstein an der Geierwand bot uns hier das härtere Tiefengestein (Gneis, Granit oder ähnliches) mehr Reibungsklettern. Obwohl es auf dem Zustieg zum Wandfuß sehr kalt war, wurde es in der Route (Einstieg kurz vor 10 Uhr, wir waren die ersten an dem Tag) schnell angenehmer, besonders ab der vierten Seillänge, als die ersten Sonnenstrahlen auf die Wand fielen. Die letzte und schwierigste Seillänge war ein Highlight; sie führte über eine Verschneidung und ein kleines Dach, woraufhin eine kurze Analyse über die Kletterrichtung (links oder rechts?) notwendig war – ein Abschnitt, den ich letztendlich on-site meistern konnte.

Nach einem Picknick am Auto und einer weiteren Kletterrunde in einem nahegelegenen Klettergarten in Oberried, rundeten wir unseren Trip mit bei einem kurzen Zwischenstopp in Oetz für Eis und Kaffee und einer problemlosen Rückfahrt ab. Beide Mehrseillängen-Routen sind lohnenswert, sehr gut abgesichert und können uneingeschränkt empfohlen werden.

Gallerie

Glamorous climbing. In der Inntalsynfonie, Blick nach Westen. In der Inntalsynfonie, Zeit fĂĽr ein Selfie. Abseilen nach dem Durchsteigen der Inntalsynfonie. Der Aufstieg zum SĂĽdwind bietet eine herrliche Aussicht. Wegweiser SĂĽdwind.

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