2 Minuten zum Lesen

Wir haben eine 22km Fahrradtour durch das ruhige und idyllische Graswangtal Ammergauer Alpen zum Schloss Linderhof gemacht. Die Schloss-Anlage wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts durch Ludwig II. von Bayern erbaut und ist nach dem gleichnamigen Gebirgsbach Linder benannt.

Gestartet sind wir unsere Rundtour am kostenpflichtigen Wanderparkplatz bei der Ettaler Mühle, von Ettal bzw. Oberammergau kommend gleich nach der Abzweigung von der Bundesstraße 23 ins Graswangtal. Von dort geht es rund 11 km auf der nördlichen Seite des Tals zum Schloss Linderhof, die Rückfahrt verläuft auf der südlichen Seite zurück.

Der Weg führt durch das Graswangtal, das sich in Ost-West-Richtung erstreckt. Das Tal ist geprägt von saftigen Wiesen, klaren Gebirgsbächen und einer eindrucksvollen Kulisse der Ammergauer Alpen. Schön fanden wir, dass es entlang der Strecke immer wieder Sitzmöglichkeiten gibt und entlang der Ammer-Bäche zu Beginn bzw. am Ende der Route tolle Plätze zu einem Picknick oder zum Abkühlen der Füße einladen.

Die Strecke selbst ist fast durchgehend unbefestigt, aber breit, gut zu befahren und insgesamt angenehm ruhig. Ideal für Familien, vorausgesetzt, man schreckt nicht vor ein paar Höhenmetern zurück: Insgesamt geht es auf dem Hinweg etwa 150 m bergauf, davon 100 m kurz vor dem Schloss. Der Anstieg ist aber moderat, mit niedrigen Gängen oder per Schieben gut machbar. Damit Kinder die Steigung einfacher meistern können, ist eventuell ein Abschleppseil zu empfehlenswert. Ich hab das Tirevelo verwendet.

Das Schlossgelände erreicht man von Norden über einen inoffiziellen Zugang. Das erste Tor (Feuerwehrzufahrt, die Komoot-Route führt auch hier durch) war bei uns geschlossen, sodass wir weiter bergauf zum zweiten Tor gefahren sind. Beim nächsten Mal würden wir auf die zusätzlichen Höhenmeter vermutlich verzichten und einfach ein Stück durch den Wald schieben, um das erste Tor zu umgehen. Wichtig zu wissen ist, dass der Eintritt auf das Areal frei ist. Lediglich für das Besichtigen der Innenräume einzelner Gebäude oder die Venusgrotte fallen Eintrittskosten an.

Auf dem Schlossgelände selbst haben wir die Räder meist geschoben, da viele Fußgänger unterwegs waren. Besonders auffällig waren die vielen Reisebusse, ein starker Kontrast zur stillen Tour durchs Tal.

Einkehrmöglichkeiten gibt es unterwegs nur wenige: Gleich zu Beginn (oder zum Abschluss) bietet sich die Ettaler Mühle an. Am offiziellen Haupteingang des Schloss-Areals gibt es ein Kiosk, wo man Getränke kaufen kann. Die gegenüberliegende Gaststätte war zum Zeitpunkt unseres Besuches bis auf weiteres geschlossen. Wer bereit ist, einen kleinen Umweg in Kauf zu nehmen, kann auf etwa der Mitte der Strecke zwischen Startpunkt und Schloss auch in der Gröblalm) einkehren.

Insgesamt war der Besuch der Schloss-Anlage mit ihren gepflegten Gärten und Brunnen ganz nett, aber nichts, was wir nochmal machen würden. Gestört hat uns, dass es nordseitig der Anlage keinen offiziellen Nebeneingang gibt, obwohl hier ein Rad- und Wanderweg vorbeiführt. Aber wer auf der Suche nach Ruhe und Natur ist, wird auf der Fahrradtour sehr viel Freude haben.

Gallerie

Auf dem Hinweg geht es stets leicht bergauf. Am Schluss wird es steiler. Eine Wasserkaskade mündet weiter unten im Neptunbrunnen. Einer von mehreren Laubengängen auf dem Schloss-Areal. Der Rückweg geht deutlich schneller, es geht meist leicht bergab.

Komoot

Hinterlassen Sie einen Kommentar