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Dieser Beitrag geht der Frage nach, ob die Böhsen Onkelz in ihrer frühen Phase als rechtsradikale Band einzustufen sind und ob ihre problematische Vergangenheit sowie ihr späterer Wandel differenzierter betrachtet werden müssen.

Böhse Onkelz

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Antwort von ChatGPT

Wer sind die Böhsen Onkelz?

Die Böhsen Onkelz sind eine deutsche Rockband, die Anfang der achtziger Jahre in der damaligen Skinhead- und Oi-Szene entstanden ist und später zu einer der kommerziell erfolgreichsten und zugleich umstrittensten Rockbands im deutschsprachigen Raum wurde. Sie spielten sich aus dem Underground in die großen Hallen und Stadien, blieben aber wegen ihrer frühen Texte und ihres Umfelds dauerhaft von einer heftigen Debatte begleitet. Für viele Menschen stehen sie bis heute als Symbol für die schwierige Frage, ob und wie sich eine Band glaubhaft von einer problematischen Vergangenheit lösen kann.

Hinweise auf eine rechtsradikale FrĂĽhphase

In der Frühphase der Band gibt es zahlreiche Hinweise auf eine klare Nähe zu rechten und teilweise rechtsradikalen Milieus. Die Böhsen Onkelz entstanden Anfang der achtziger Jahre in der Skinhead- und Oi-Szene und veröffentlichten ihre frühen Aufnahmen beim Label Rock-O-Rama, das später vor allem durch eindeutig neonazistische Bands wie Skrewdriver bekannt wurde. Allein diese Verortung in einer subkulturellen Umgebung, in der Rechtsrock-Gruppen eine wichtige Rolle spielten, legt bereits eine deutlich rechte Konnotation der Anfangszeit nahe.

Besonders deutlich wird diese Nähe, wenn man sich ein frühes Demotape anschaut, auf dem sich unter anderem die Lieder “Türken raus” und “Deutschland den Deutschen” finden. Diese Lieder enthalten klar ausländerfeindliche und rassistische Texte, etwa die Zeile “Skinheads im Zusammenhalt gegen euch und eure Kanakenwelt”. Die Band selbst führt diese Songs heute auf ihrer eigenen Timeline als “Skandal-Songs” und benennt sie als einen Ursprung ihres schlechten Rufes. Schon an diesen Beispielen wird sichtbar, dass es sich nicht nur um provokante Phrasen handelt, sondern um eine offene Abwertung und Ausgrenzung von Menschen mit Migrationsgeschichte.

Eine zentrale Rolle spielt außerdem das Debütalbum “Der nette Mann” aus dem Jahr 1984. Dieses Album wurde 1986 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert, unter anderem wegen Liedern, die als Gewaltverherrlichung und als Verherrlichung des Nationalsozialismus bewertet wurden. Nach der offiziellen Begründung war das Album also nicht nur wegen harter oder brutaler Inhalte problematisch. Die Prüfstelle sah darin auch Bezüge, die als Nähe zu NS-Ideologie und damit als rechtsradikal einzuordnen sind. Die LP ist bis heute indiziert, auch wenn das Lied “Der nette Mann” 2019 separat neu bewertet wurde.

In der öffentlichen Wahrnehmung der achtziger und frühen neunziger Jahre wurden die Böhsen Onkelz deshalb immer wieder in engem Zusammenhang mit rechtsextremer Gewalt genannt. In den frühen neunziger Jahren, als es zu rassistisch motivierten Ausschreitungen wie in Rostock-Lichtenhagen oder den Anschlägen von Mölln kam, tauchte der Name der Band häufig in Medienberichten über rechtsextreme Jugendliche auf. Große Händler, Rundfunksender und Veranstalter reagierten mit Boykotten und nahmen die Band teilweise komplett aus ihrem Programm.

Auch juristisch schlug sich dieser Ruf nieder. Im Jahr 2001 scheiterte die Band mit einer Klage gegen die Zeitung taz, die sie als “berüchtigte rechtsradikale Band” bezeichnet hatte. Das Gericht bewertete diese Formulierung als zulässiges Werturteil und damit als von der Meinungsfreiheit gedeckte Einschätzung, die sich vor allem auf die dokumentierte Vergangenheit der Onkelz stützte.

All diese Aspekte zusammen, von der Verankerung in der Skinhead-/Oi-Szene über das Demotape mit Liedern wie “Türken raus” und “Deutschland den Deutschen, die explizit rassistische Zeile “Skinheads im Zusammenhalt gegen euch und eure Kanakenwelt”, die Indizierung von “Der nette Mann” wegen Gewalt- und NS-Verherrlichung bis hin zur öffentlichen und juristischen Einordnung, sind sehr deutliche Indizien dafür, dass die Frühphase der Böhsen Onkelz tatsächlich klar rechts und rechtsradikal konnotiert war.

Distanzierung und Wandel der Band

Ab der zweiten Hälfte der achtziger Jahre und vor allem in den neunziger Jahren betonte die Band zunehmend einen inneren und äußeren Wandel. Die Musiker beschrieben in Interviews einen bewussten Bruch mit Teilen der Skinhead- und Rechtsrock-Szene und distanzierten sich von ihrem früheren Umfeld und vom Label Rock-O-Rama, das inzwischen klar im neonazistischen Bereich verortet war. Nach eigener Darstellung wollten sie nicht länger als Projektionsfläche oder Sprachrohr für Neonazis dienen und sahen ihre frühen rechtsoffenen und rassistischen Texte später als schwere Fehler der Jugend.

Zu dieser Distanzierung gehört auch der Umgang mit den frühen Stücken wie “Türken raus” und “Deutschland den Deutschen”. Die Band führt diese Lieder heute selbst als “Skandal-Songs” und benennt sie als entscheidenden Auslöser ihres schlechten Rufes. In Rückblicken sprechen die Mitglieder von Dummheit, Naivität und einem Umfeld, in dem man sich in eine Spirale aus Provokation und zunehmend radikaler Rhetorik hineingesteigert habe. Aus ihrer Sicht markieren diese Songs heute nicht mehr das, wofür die Band stehen möchte, sondern das, wovon sie sich ausdrücklich absetzt.

In ihren späteren Texten tauchen deshalb andere Akzente auf. Lieder wie “Ohne mich” oder “Deutschland im Herbst” werden von der Band als klare Absage an politischen Extremismus und insbesondere an rechtsextreme Gewalt verstanden. Sie inszenieren sich zunehmend als Band, die weder mit Neonazis noch mit sonstigen extremistischen Gruppen in einen Topf geworfen werden möchte. Nach eigenen Angaben wurden Personen mit Nazi-Symbolen oder Hitlergruß bei Konzerten wiederholt aufgefordert, das Gelände zu verlassen oder sie wurden durch den Ordnungsdienst entfernt. Damit senden die Böhsen Onkelz das Signal, dass rechtsextreme Symbolik und Haltungen auf ihren Veranstaltungen nicht geduldet werden sollen.

Wie glaubwürdig dieser Wandel ist, wird bis heute unterschiedlich bewertet. Für die einen handelt es sich um eine nachvollziehbare Entwicklung einer Band, die aus einer problematischen Jugendphase herausgewachsen ist und sich inhaltlich wie persönlich weiterentwickelt hat. Für andere wirkt die Distanzierung vor allem wie eine nachträgliche Imagekorrektur, die den kommerziellen Erfolg und die Entschärfung des öffentlichen Bildes erleichtern soll. Unstrittig ist jedoch, dass sich die Texte, die Selbstdarstellung und das öffentliche Auftreten der Böhsen Onkelz seit den frühen achtziger Jahren deutlich verändert haben und sich klar von den offen rassistischen und rechtsradikal konnotierten Elementen der Anfangszeit absetzen sollen.

Wie werden sie heute eingeordnet?

Heute gibt es keine einheitliche Sicht darauf, wie die Böhsen Onkelz politisch einzuordnen sind. Viele Beobachterinnen und Beobachter betonen, dass die Band in ihrer Frühphase klar rechts bis rechtsradikal aufgetreten ist, ihre aktuellen Texte aber keine offenen rechtsextremen Inhalte mehr enthalten. In dieser Perspektive handelt es sich um eine Rockband mit schwer belasteter Vergangenheit, die sich inhaltlich von ihren frühen Positionen entfernt hat, ohne dass diese Vergangenheit vergessen wäre.

Gleichzeitig bleibt die Band stark umstritten. Kritikerinnen und Kritiker weisen darauf hin, dass ein Teil der Fanszene weiterhin aus rechten oder rechtsoffenen Milieus stammt. Immer wieder wird berichtet, dass bei Konzerten Personen mit einschlägiger Symbolik oder rechtsextremen Haltungen auftreten. Die Band erklärt zwar, dass solche Personen unerwünscht seien und verweist auf Sicherheitskräfte, die bei offenen Nazi-Symbolen eingreifen sollen. Trotzdem bleibt die Frage im Raum, warum die Onkelz für bestimmte Gruppen bis heute eine identitätsstiftende Rolle spielen und weshalb sich rechtsextreme Symbole überhaupt im Umfeld ihrer Konzerte zeigen.

In der Fachdebatte wird diese Ambivalenz klar benannt. Der Jugendforscher Klaus Farin sagte 2017 im Deutschlandfunk Kultur, die Böhsen Onkelz seien heute keine rechte Band mehr, auch wenn ihre Vergangenheit und Teile der Fanszene problematisch bleiben. Damit beschreibt er eine Zwischenposition, in der die Band selbst nicht mehr als aktive Rechtsrock-Gruppe verstanden wird, die historische Last und die Zusammensetzung eines Teils des Publikums aber weiterhin kritisch gesehen werden.

In der öffentlichen Wahrnehmung reicht das Spektrum der Einschätzungen von einer grundsätzlichen Ablehnung der Band als Symbolfigur für Rechtsrock und Ausgrenzung bis hin zu der Auffassung, die Onkelz seien eine gealterte Rockband mit einem langen Weg der Distanzierung hinter sich. Viele, die sich intensiv mit der Geschichte der Gruppe beschäftigen, kommen zu dem Schluss, dass man die Böhsen Onkelz heute weder ungebrochen feiern noch vorschnell auf die Frühphase reduzieren kann. Ihre aktuelle Einordnung bleibt ein Spannungsfeld aus dokumentierter rechtsradikaler Vergangenheit, späterer Distanzierung und einer bis heute umstrittenen Wirkung in bestimmten Milieus.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sehr deutliche Hinweise auf eine rechtsradikale Frühphase der Böhsen Onkelz gibt. Die Verankerung in der Skinhead- und Oi-Szene, die frühen Veröffentlichungen über das später klar neonazistisch geprägte Label Rock-O-Rama, das Demotape mit Liedern wie “Türken raus” und “Deutschland den Deutschen” und expliziten Zeilen wie “Skinheads im Zusammenhalt gegen euch und eure Kanakenwelt” sowie die Indizierung des Debütalbums “Der nette Mann” wegen Gewalt- und NS-Verherrlichung sprechen eine klare Sprache. Medienberichte, Boykotte durch Händler und Sender und das Gerichtsurteil, das die Bezeichnung als “berüchtigte rechtsradikale Band” als zulässiges Werturteil anerkannte, verstärken diesen Befund zusätzlich.

Ebenso klar ist jedoch, dass die Band seit vielen Jahren um Distanzierung bemüht ist und in ihren neueren Texten keine offenen rechtsextremen Inhalte mehr transportiert. Die problematischen Lieder werden von den Böhsen Onkelz heute selbst als “Skandal-Songs” bezeichnet und als Fehler der Jugend eingeräumt. Songs wie “Ohne mich” oder “Deutschland im Herbst” werden als Absage an Extremismus gelesen, und nach eigenen Angaben werden offen rechtsextreme Symbole bei Konzerten nicht geduldet. Fachleute wie der Jugendforscher Klaus Farin beschreiben die Onkelz inzwischen nicht mehr als rechte Band, weisen aber zugleich darauf hin, dass ihre Vergangenheit und Teile der Fanszene weiterhin problematisch bleiben.

Vor diesem Hintergrund werden die Böhsen Onkelz heute von vielen eher als umstrittene Rockband mit schwerer, gut dokumentierter rechtsradikaler Vergangenheit eingeordnet, nicht als klassische Neonaziband der Gegenwart. Wer sich mit ihnen beschäftigt, kommt kaum darum herum, beides gleichzeitig im Blick zu behalten. Einerseits steht eine frühe Phase, die klar rechts und teils rechtsradikal konnotiert war. Andererseits steht eine langjährige Distanzierung, die von einigen als glaubhafte Entwicklung, von anderen eher als späte Imagekorrektur gesehen wird. Die Spannung zwischen diesen beiden Polen und die anhaltend gemischte Zusammensetzung des Publikums dürften dafür sorgen, dass die Debatte um die Böhsen Onkelz noch lange nicht abgeschlossen ist.

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